top of page

Körper und Geist - untrennbar

Neuer Ansatz bei Schizophrenie

Das Konzept der oft überhaupt nicht hinterfragten Trennung von “Körper und Geist” geistert durch die Philosophie und hat auch die Entwicklung der Medizin beeinflusst. ARS-UNA geht nun sogar davon aus, dass im gleichen Atemzug ebenfalls die Bereiche Sex und Macht sowie Bewegung und Aktivitäten einbezogen werden könnten, welche alle als miteinander verkoppelt konzipert werden.  

Bleiben wir an dieser Stelle bei den ersten beiden Bereichen, die in diesem Kontext als Kognition und Processing (statt Geist) sowie als Gefühl und Fitness (statt Körper) erfasst werden.

In der Praxis,- und hier ist die Praxis der medizinischen Behanslung gemeint,- kann das Konzept eines gleitenden Übergangs große Bedeutung haben. Die Möglichkeit, jeweils einen mittleren Zustand bestimmen und damit einen Mittleren Weg suchen und vielleicht auch finden zu können, dürfte völlig neue Ausrichtungen der Forschung und der Behandlung eröffnen.

Schizophrenie wurde bislang meist behandelt, indem man auf die Dopamin-Zufuhr einzuwirken versuchte, was jedoch im Grunde nur indirekt mit dieser Krankheit zu tun hat. Scannen des Gehirns zeigt, dass dabei im Wesentlichen die Glia-Zellen betroffen sind, nicht die für logisches Denken in erster Linie verantwortlichen Synapsen. Schon bei Multipler Sklerose war aufgefallen, dass ein enger Zusammenhang mit dem Immunsystem besteht, welches quasi eine Vermittlung zwischen derart getrennten Bereichen bewirkt. Ähnliches deutet sich jetzt auch in diesem Fall an und veranlasst, gänzlich andersartige neue Behandlungsmethoden auszuprobieren,- in diesem Fall mit dem noch in der Erprobung befindlichen Medikament Natalizumab, welches u.a. auf das Immunsystem einwirkt.

Ähnlich könnte auch vielleicht ein gleitender Übergang zwischen anderen nicht so gefährlichen psychischen Zuständen wie z.B. ADHS und Autismus unter die Lupe genommen und mit entsprechend veränderten Methoden in der medizinischen Praxis gesehen werden. Insgesamt sollte die Sichtweise des Mittleren Weges, also das Suchen von ausgewogenen Zwischenzuständen, ein weites Feld von neuen Möglichkeiten für ein mit vergleichsweise einfachen Methoden realisierbares besseres Leben ergeben.

© Hans J. Unsoeld, Berlin 2017

Updated April 16, 2018  

bottom of page