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Design Thinking und Hybrid Thinking

Als ein wichtiges Kreativität förderndes Element konkurrieren Design Thinking und Hybrid Thinking zur Zeit um die Gunst von Entwicklern in einer Vielzahl von Branchen, wobei es zunächst um die effektive Verbesserung der Kreativität, des kompetitiven Tempo und der Umweltverträglichkeit mit unkonventionellen Vorgehensweisen geht.

Damit sind vor allem empirische, über reine Rationalität hinausgehende Methoden gemeint, die sich in der Praxis offensichtlich bereits bewährt haben, ohne dass bislang ein theoretisches Fundament in überzeugender Form gezeigt werden konnte. Dies scheint aber mithilfe der alternativen Philosophie möglich zu sein.

Design Thinking basiert in einer zumindest erhebliche Anerkennung findenden Version programmatisch auf drei wichtigen Grundbegriffen, nämlich Teamarbeit, Raum und Prozess. Es springt in die Augen, dass diese drei axiomatischen Ausgangspunkte einer möglichen angeführten Basis der alternativen Philosophie von ARS-UNA.net sehr nahe kommen, nämlich Entwicklung, Sein und Wirkung (geisteswissenschaftlich formuliert) bzw. Energie, Materie und Wechselwirkung (naturwissenschaftlich). Sie lassen sich deutlich erkennbar mit genügender Konsistenz ineinander überführen, ohne dass im Moment ein genauer Beweis geliefert werden kann.

Hybrid Thinking legt dagegen den Ton auf interdisziplinäre Zusammenarbeit, welche quasi eine andere mögliche Basis derselben alternativen Philosophie sein kann, nämlich Bereiche zwischen Religion, Kunst, Geistes- und Naturwissenschaften einzubeziehen. Ohne an dieser Stelle Einzelheiten ausarbeiten zu wollen und das überhaupt eigenständig zu vermögen, zeigt die Parallelität der Argumente für Design Thinking und Hybrid Thinking recht überzeugend die Möglichkeit, für beide auf erstaunliche Art Kreativität fördernde Versionen eine theoretische Basis in der in ARS-UNA.net aufgezeigten alternativen Philosophie zu finden (siehe Homepage unter Special subjects: Digital design).

Gleichzeitig betont diese Philosophie den nahtlosen Übergang zwischen rationaler Logik und ganzheitlichem „Denken“, welches der mit Design Thinking und Hybrisd Thinking gemeinten Art von „Thinking“ gewiss sehr nahe kommt. Auch dort wird der gleitende Zusammenhang von Theorie und Praxis und zwischen logischer Analyse und komplexer Synthese betont. Verzicht auf Punktschärfe bringt große Vorteile bei zunächst hoch-kompliziert erscheinenden Aufgaben, welche kompetitive Kreativität erfordern.

Sowohl im Design Thinking als auch im Hybrid Thinking werden iterative Methoden ohne zuvorige Kenntnis des Zieles benutzt. Dieser Punkt findet sich ebenfalls in den rekursiven Approximationen, von welchen im Rahmen der alternativen Philosophie die Rede ist. Eine mögliche neue theoretische Basis für beide Kreativität fördernde Verfahren und deren Gleichwertigkeit wird von besagter Alternativer Philosophie sehr nahe gelegt.

Entsprechende Bestrebungen sind auch an zwei anderen Stellen unter der nicht unbedingt besseren Bezeichnung “Experimentelle Philosophie” bekannt geworden. Eine deutsche Gruppe um Pascale Willemsen, Kevin Reuter und Albert Newen an der Ruhr-Universität Bochum benutzt experimentelle Beobachtungen aus anderen Disziplinen, um diese rational aufzuarbeiten. Zwei amerikanische Gruppen vor allem mit Joshua Knobe an der Yale University und Shaun Nichols an der Arizona University verwenden scheinbar erfolgreicher eigene empirische Untersuchungn, insbesondere durch Umfragen. Welche Aufgaben von diesem neuen Arbeitsfeld angegriffen werden können, ist noch umstritten. Doch hat der “Knobe-Effekt” inzwischen einiges Aufsehen hervorgerufen.

Die deutlichen Unterschiede im Vorgehen der deutschen und der amerikanischen Gruppen lassen sich an den beiden Wikipedia-Artikeln “Experimentelle Philosophie” und “Experimental philosophy” recht klar sehen. Auch Kritik an der aktuellen Hochschul-Philosophie wird dabei geäußert.    

© Copyright und alle Rechte Hans J. Unsoeld, Berlin 2018

Updated Oct. 09, 2018  

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